Klopf Klopf – hier ist der Verlag
Manchmal ist das Leben schon ziemlich magisch. Ungefähr vor einem Jahr wurde es fix – ich darf mit dem Löwenzahn Verlag ein Buch machen! Ich träumte schon lange davon, Autorin eines Buches zu werden. Themen hatte ich genug. Und gerade, wenn es ums Essen ging, fiel mir soviel dazu ein. Immer wieder notierte ich diese Ideen vor meinem geistigen Auge, in der Memo-App auf dem Handy und in meinem Tagebuch. Bis eine Mail vom besagten Verlag eintrudelte, in der ich einfach direkt gefragt wurde, ob ich ein Buch zum Thema Fermentation gestalten möchte. Na klar wollte ich.
Auf in neue Gefielde
Ein Jahr lang arbeitete ich nun an Texten rund ums Fermentieren und Kochen und an den Rezepten fürs Buch. Die auf der Uni erlernten Techniken der wissenschaftlichen Recherche kamen wieder zur Anwendung, nerdige reddit-Foren zu Spezialfragen zum Fermentieren wurden durchforstet, Rezepte ausprobiert und umgeschrieben. Aber auch Gespräche und Interviews, Alltagsbeobachtungen und Kunstperformances hielten Einzug in dieses Buch. Ich habe versucht, meiner Faszination für die scheinbar unsichtbare Welt der Mikroorganismen nachzuspüren und ihr auf den Grund zu gehen. Während des ganzen letzten Jahres begleitete mich das Thema Fermentation und Kochen auf Schritt und Tritt. Es streckte seine Fühler in die entlegensten Winkel und brachte mich ebenso zu neuen Perspektiven und Einsichten, sowie zu erfrischenden Verwirrungen.
Die Entstehung so eines Buches ist ja wahnsinnig facettenreich. Immer wieder gelangte ich an Stationen, die mir Einblicke in neue Welten ermöglichten. Wie ein Verlag arbeitet und ein Buch vertrieben wird zum Beispiel. Was ein gut geschriebenes Rezept ausmacht, nach welchen Aspekten die grafische Gestaltung erfolgt und wie die Fotos im Buch entstehen.
Say Cheeeese!
Bei den Fotoshootings war ich natürlich voll involviert. Jedes Gericht in diesem Buch bekommt sein eigenes Foto. Juhuu! Immer wieder höre ich, dass die Bilder ein Hauptgrund für Menschen sind, ein Kochbuch zu kaufen. Auch wenn es um die Wahl der Rezepte geht, orientieren sich viele an den Bildern. Wenn etwas attraktiv aussieht, ist die Lust, es nachzumachen, größer, als wenn da ein schlechtes oder gar kein Bild ist. Nonaned. Ich liebe ebenso diejenigen Kochbücher am meisten, die schöne Rezeptbilder enthalten.
Für mich bedeutete das – alle Fermente, für die ein Rezept ins Buch soll, musste ich vorab herstellen. Alle gekochten Gerichte bereitete ich direkt im Studio zu. Um das alles zu schaffen, vereinbarte ich ungefähr 5 Doppeltage mit der Fotografin die sich über den ganzen Sommer 2024 verteilten. Ich kaufte gefühlt ständig Gemüse ein. Mehrere Male hielt ich wochenlang Ausschau nach einem bestimmten Gemüse, das gerade nicht Saison hatte, aber ins Buch musste. Stichwort – Rotkraut. Noch nie habe ich mich so sehr darüber gefreut, Rotkraut in der Gemüseabteilung zu finden, als an jenem Samstag im August, als es endlich soweit war. Ebenso gingen mir immer wieder die Gläser aus. Ich kaufte auch davon soviele, dass es mein Bedürfnis nach weniger-Zeug-Besitzen eindeutig überschritt. Als alles abgeschlossen war und die Bilder im Kasten waren, gab es noch die Frage nach dem Wohin mit den ganzen Fermenten. Zum Glück bekam ich einen Kühlschrank von einem Nachbarn zur vorübergehenden Lagerung. Dieser war dann komplett mit Fermentiertem angefüllt. Die Phase der Fotoshootings war die bisher intensivste und prägenste Zeit im Entstehungsprozess meines Buchs. Ich lernte meine Rezepte mit neuen Augen zu sehen – sie stellten sich als noch viel hübscher heraus, als ich angenommen hatte. Durch die enge Zusammenarbeit mit „meiner“ Fotografin bekam ich ein neues Interesse für Food Photography und eine neue Freundin noch dazu.
Nun befindet sich das Manuskript im Lektorat und erhält seinen Feinschliff. Im Mai 2025 wird es erscheinen und vorab bestellen kann man es jetzt schon.
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